Was beim Wein mit Terroir bezeichnet wird, die Beschaffenheit des Bodens auf dem die Trauben heranreifen, ist beim Whisky die Beschaffenheit der Destillerie, die neben vielen anderen Faktoren, dem späteren Destillat sein Gesicht, seine innere Struktur verleiht.
Dabei definiert sich eine Destillerie nie nur über die in einer Halle versammelte Hardware, wie Getreidemühle und Brennkessel, sondern immer grundlegend über den Standort, die vorhandenen natürlichen Ressourcen und den Spirit des Brennmeisters.
Komm mit, wir sind unterwegs zur Brennerei, in der Barrique das neueste Projekt verfolgt: Die Herstellung von Deutschem Whisky.
Südliches Münsterland, kurz vor 7 Uhr in der Früh, fahren wir über noch im Dunst der Morgensonne in Schweigen gehüllte kleine Landstraßen unserem Ziel entgegen.
Hier, nördlich des Ruhrgebietes, finden wir kleine Ortschaften mit ausgedehnten landwirtschaftlichen Flächen, wo traditionelle Verbundenheit mit Land und Kultur noch eine Selbstverständlichkeit ist. Viele alteingesessene Familienbetriebe prägen auch heute noch die ländlich ausgerichteten Gewerbe- und Handwerkerbetriebe.
Wer Whisky produzieren will, muss nicht nur früh aufstehen, sondern auch ausgeschlafen sein. Alle Sinne werden benötigt, um auf den Punkt genau in der Brennblase das umzusetzen, was später einmal einen verklärten Blick in der Mimik des Genießers hervor zaubern soll.
Die allseits bekannte Story, dass die Zeit für den Whisky arbeitet, kommt erst später, viel später. Jetzt gilt es den Tag zu nutzen und der verspricht, ein langer zu werden.
Wir biegen von der Landstraße in einen schmalen, immerhin noch asphaltierten Feldweg ein und nach einigen Minuten, rechts die Weiden mit verschlafen dreinblickenden Kühen, taucht linker Hand hinter einer leichten Kurve die Brennerei mit ihrem charakteristischen Turm auf.